Es ist eine Behandlungsmethode, die von einem belgischen Physiotherapeuten entwickelt wurde. Es ist eine sanfte manuelle Technik, die mit relativ wenig Druck ausgeführt wird.
Das Konzept der Analytischen Mobilisation nach Raymond Sohier betrachtet den Körper als Einheit. Der Therapeut prüft deshalb nicht nur das betroffene Gelenk sondern sieht sich auch immer die Muskel- und Gelenksketten an, in der das betroffene Gelenk eingereiht ist. Somit wird der Körper in seinen beiden Funktionen - als Stütz- und als Bewegungsapparat - betrachtet.
Der Befund findet in der Ruhe und in der Bewegung statt.
Er wird erstellt auf der Grundlage der
Spezielle Gelenktests für das betroffene Gelenk sowie für die Nachbargelenke helfen dem Physiotherapeuten die Faktoren zu bestimmen, die die normale Mechanik der einzelnen Gelenke sowie das Zusammenspiel der gesamten Gelenkkette stören. Auf die gleiche Art und Weise werden die einzelnen Muskeln sowie die Muskelketten untersucht, in die sie eingebettet sind.
Ein guter Befund bei dem sich der Therapeut ein objektives Bild von der Verteilung der Körpergewichte im Stand macht ist wichtig für eine spätere wirkungsvolle Behandlung. Der Kreuzlaser ist ein probates Mittel dazu. Der Patient steht auf einem „Standardblatt“ und der Laser zeigt an, wie sich die Gewichte der einzelnen Körpersegmente im Stand verteilen und wo es wahrscheinlich zu Fehlbelastungen kommt, die die vorhandenen Schmerzen erklären können. Diese erste Einschätzung wird in den nachfolgenden manuellen Untersuchen der einzelnen Gelenke entweder gestützt oder neubewertet und es findet eine entsprechende Probehandlung statt.
Kreuzlaser und Standardblatt zur Festellung der Verteilung der Körpersegmente für eine genaue Befunderhebung
Kreuzlaser zur Befunderhebung
Behandlungsraum mit Kreuzlaser
Die sich anschließende manuelle Wiederbefundung der vorher behandelnden Gelenke sowie die Auswirkung der Behandlung auf die Statik im Stand, kann durch den Einsatz des Kreuzlasers objektiv beurteilt werden und eventuell durch ein Foto auch festgehalten werden, so daß die Veränderungen, die sich durch die Behandlungen einstellen auch sichtbar gemacht und objektiv dokumentiert werden können. So ist Patient und Therapeut nicht nur auf eine subjektive Einschätzung angewiesen, sondern Veränderungen lassen sich auch im Verlauf einer Behandlungsserie objektiv einschätzen und vergleichen.
Nach dem Befund und der Analyse werden die Läsionen (pathomechanischen Zustände) der peripheren Gelenke (Gelenke der Arme und der Beine) untersucht. Eventuell wird auch die Wirbelsäule mit der sie umgebenden Strukturen einbezogen. Danach werden die Gelenke durch spezielle analytische Gelenktechniken biomechanisch korrigiert, d. h. zentriert und reharmonisiert. Die Techniken des Sohier-Konzepts sind in der Regel sehr subtil und schmerzfrei.
Darauf baut eine gezielte gelenkzentrierende Muskelkräftigung auf.
Dadurch
Auf diese Art und Weise wird die Qualität der Arthrozeption (Informationsaustausch im Gelenk) und die allgemeine Körperwahrnehmung neu stimuliert. Da sich die Präzision der Bewegungsabläufe verbessert, führt das in den meisten Fällen zu einer nachhaltigen Erholung bis hin zu einer Heilung (der pathomechanischen Zustände) der betroffenen Strukturen.
Die zentrierende Muskelkräftigung hat die gleiche positive Wirkung wie die Gelenkzentrierung und unterstützt sie in ihrer Wirkung.
Wo wird das Sohier-Konzept eingesetzt ?
Das Konzept findet Anwendung
Wenn die Gelenke durch die manuelle Therapie gut zentriert sind und sich das physiologische Bewegungsmuster im Gelenk sowie in der ganzen Gelenkkette stabilisiert hat, dann ist das betroffene Gelenk wieder voll belastbar ohne dass es wegen einer ungünstigen Druckverteilung im Gelenk und einer unphysiologischen/pathologischen Spannung der Bänder, der Kapsel und Muskeln, die das Gelenk umgeben, zu einer weiteren Gelenkschädigung kommen kann. Jetzt ist die nächste Stufe der Behandlung - ein Muskeltraining mit voller Gelenkbelastung - möglich und auch angesagt. Es kann die Integration in die Gelenkkette weiter fördern, sowie die Propriozeption, die Muskelkraft, die Ausdauer und die Koordination trainieren.
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